Wäre, wäre, Fahrradkette...

... um den Ex-Mann von Lolita zu zitieren. Ein unglücklicher, wenn auch glasklarer Handelfmeter kurz vor dem Pausenpfiff entschied das gestrige Halbfinal-Rückspiel der Copa del Rey zwischen dem CD Mirandés und Real Sociedad San Sebastián. 0:1 lautete das Endergebnis. Das Ziel, ein 0:0 mit in die Pause zu nehmen, und in der zweiten Halbzeit die wahrscheinlich steigende Nervosität der Basken auszunutzen, war damit über Bord geworfen. Ein 1:0 hätte schließlich ausgereicht, um nach Sevilla reisen zu dürfen. So bleibt es dabei, dass in Spanien seit 40 Jahren kein Verein aus der zweiten Liga mehr das Pokalfinale erreicht hat. Im Endspiel 1980 standen sich damals kurioserweise die erste und die zweite Mannschaft von Real Madrid gegenüber.

Abseits des rein Sportlichen wird die Erinnerung an eine fantastische Stimmung in Anduva bleiben. Auch heute noch klingeln mir die Lauscher. Unglaublich, wie viel Lärm nicht mal 6.000 Zuschauer machen können. Es bleibt darüber hinaus das Gefühl des Triumphs aus den drei vorherigen Pokalrunden, das uns keiner mehr nimmt.

 Ein Gläschen mit Auswärtsfans im Flutlichtschein: Auch das gehört zu einem harmonischen Fußballabend dazu. Tolle Stimmung, auch unter den beiden Fanlagern.

Alle in Miranda haben im Rahmen ihrer Möglichkeiten versucht, die Gunst der Stunde zu nutzen, um Verein und Stadt bekannter zu machen – sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene. Ein Freund von mir erschien gar gestern zusammen mit seiner ganzen Familie in einem Kurzvideo des US-/mexikanischen Fernsehsenders TUDN. Hintergrund war, dass er seine Frau beim Fußball kennenlernte und sogar die Hochzeitsfotos des Paares im Estadio de Anduva geschossen wurden.
Ich hoffe, meinen Teil anhand dieses Blogs und besonders meines Artikels aus 11freunde.de beigetragen zu haben.

Mirandés auf der Titelseite in Thailand

Jetzt geht's in der Segunda División weiter. Das ausgegebene Ziel lautet, so schnell wie möglich die 50 Punkte zu erreichen, mit denen ein Abstieg quasi ausgeschlossen ist. Bei zwölf noch ausstehenden Runden und 39 gesammelten Punkten absolut im Bereich des Machbaren. Und bis zu den Playoff-Plätzen um den Aufstieg in die Primera División sind es läppische vier Punkte. Potenzial für eine erneute Überraschung im Mai ist also gegeben.

Aupa Mirandés!

Copyright Fotos: privat

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